Laser

Laserbehandlung

Immer wieder, in den letzten 10-15 Jahren, geistern Meldungen über das „Wunderding“ LASER durch die Regenbogenmedien. Für Ihre Behandlung in unserer Praxis setzen wir in ausgesuchten Fällen einen Dentallaser der Firma Lokki ein. Laser ist gebündeltes Licht. Dadurch werden hohe Energiekonzentrationen erreicht.Wir können damit im Weichgewebe schneiden, verdampfern, sterilisieren, koagulieren. Die Oberfläche von Hartgeweben (Zahn) können wir wirkungsvoll sterilisieren.

Für Sie von großem Nutzen und sinnvoll ist der Lasereinsatz in folgenden Situationen:
- zur Sterilisation von infizierten Wurzelkanälenzum
- Verdampfen von Geweberesten aus Wurzelkanälen
- zur Sterilisation von infiziertem Zahnbein bei besonders tiefer Karies
- zur Sterilisation von Zahnfissuren vor der Fissurenversiegelung
- zur Sterilisation von infizierten Implantatoberflächen
- zum Freilegen von Implantatenzur intraoperativen Blutstillung
- zur Heilungsförderung von Herpesbläschen, Aphten, Prothesendruckstellenzur unterstützenden Sterilisation ausgewählter Zahnfleischtaschen
- in ausgewählten Fällen zur Desensibilisierung von empfindlichen Zahnhälsen

Für Sie wenig sinnvoll, aber möglich, wäre der Einsatz des Lasers in der Bearbeitung der Zahnhartsubstanz: Es tut genauso weh wie bohren, Anästhesie ist notwendig, es geht aber viel langsamer als mit dem herkömmlichen Bohrer. Für ebenso wenig sinnvoll halten wir momentan den oft propagierten extensiven Einsatz des Lasers in der Parodontalbehandlung.

Laser oder nicht Laser? – Parodontaltherapie
In unserer Praxis bemühen wir uns stets, die modernsten Behandlungsmethoden im Auge zu behalten, jedoch sind wir der Meinung, dass unsere Patienten keine Versuchskaninchen sind!Deswegen warten wir immer gesicherte Ergebnisse von Langzeitstudien ab, bevor wir an Ihnen neue Materialien, Geräte oder Behandlungsmethoden anwenden.

Anbei eine Kurzfassung eines Artikels zu diesem Thema:
Wird die Behandlung der Wurzeloberflächen beziehungsweise Wurzelglättung besser mit Lasern oder mit herkömmlichem Instrumentarium durchgeführt? Zu dieser Frage gibt es derzeit keine Veröffentlichungen über Versuche oder Langzeitstudien, die von unabhängigen wissenschaftlichen Gutachtern überprüft oder mit Zufallsmethoden kontrolliert worden wären. In Anbetracht dieses Mangels an harten Fakten sprechen lediglich anekdotische Berichte, die sich jedoch hartnäckig halten, für den Einsatz von Lasern in der nichtchirurgischen Parodontaltherapie. Andererseits liefern zahlreiche, wissenschaftlich geprüfte Artikel über in vivo- und in vitro-Studien Beweise für eine irreparable physikalische Schädigung von Wurzeloberflächen, die mit ND:YAG- oder CO2-Lasern bestrahlt wurden. Außerdem entfernt man den Zahnstein aus subgingivalen Taschen mit Lasern nicht unbedingt wirkungsvoller oder mit mehr Aussicht auf Erfolg, als mit herkömmlichen Instrumenten; unter Umständen ist sogar nach der Laserbehandlung noch eine Wurzelglättung erforderlich, um das Behandlungsziel zu erreichen. Zu guter Letzt zeigt ein Überblick der von den drei “World Workshops in Clinical Periodontics” und den letzten zwei “Proceedings of the European Workshops on Periodontology” veröffentlichten Arbeiten eindeutig, dass bereits mit einer Wurzelglättung vergleichbare klinische Ergebnisse erzielt werden konnten und daher, wie es aussieht, eine gingivale Kürettage durch Laser nicht zu rechtfertigen ist. Eine gingivale Laserkürettage bringt offensichtlich keinen Vorteil, den man nicht auch durch Zahnsteinentfernen und Wurzelglättung erreichen kann.

Wurzeloberfläche eines in situ mit einem Nd:YAG-Laser behandelten Zahne. Es wurde mit einer Energiedichte von 571 J/cm2 gearbeitet (4Watt, 50 Pulse pro Sekunde mit eine Pulslänge von 0,008 Sekunden und 0,6 mm Fokusdurchmesser). Die Fotografie zeigt die Seitenwand eines Ablationskraters von etwa 0,2mm Tiefe; die Pfeile markieren geschmolzene und wiedererstarrte mineralische Bestandteile. Die unbehandelte Wurzeloberfläche und der Boden des Ablationskraters sind jeweils durch S* und F* gekennzeichnet. Der Balken entspricht 0,1 mm bei einer 221 fachen Vergrößerung der Originals.  

Grenze zwischen bestrahltem (obere Hälfte der Abb.) und unbestrahltem Zahnstein (untere Hälfte) eines in vitro mit einem CO2-Laser behandelten Zahnpräparats. Der nicht direkt im axialen Strahlengang liegende Zahnschmelz ist relativ unberührt. Die vom zentralen Strahlenbündel getroffenen Mineralbestandteile des Zahnsteins sind abgeschmolzen und wiedererstarrt. Der Balken entspricht 0,1mm bei einer 170 fachen Vergrößerung des Originals.  

Die Formel “nichtchirurgische Parodontaltherapie + Lasereinsatz = ?” ist noch nicht vollständig, weil es bis jetzt an Beweisen fehlt. In der zahnmedizinischen Forschungsliteratur wurden bisher nur zwei wissenschaftlich kontrollierte Studien und ein IADR- Abstract mit Behandlungsergebnissen von Parodontalerkrankungen beim Menschen veröffentlich, bei denen konservativ mit Laser bestrahlt wurde. In beiden Fällen wurden unter klinischen Rahmenbedingungen Nd:YAG-Laser eingestetzt; beide berichten von einem Rückgang pathogener Bakterien.

In einer der Studien finden sich Belege für eine irreparable Schädigung der Wurzeloberfläche ( Abb. 1); diese trat im Anschluss an die Laserbehandlung auf, obwohl der Laser entsprechend den Vorgaben der Hersteller eingestellt war. Bei der zweiten Studie zeigte sich, dass man mit dem Laser ebenso gut die Sondierungstiefe verringern und den Attachmentverlust verbessern kann wie mit manueller Zahnsteinentfernung und Wurzelglättung. Zur Reduktion von Porphyromonas gingivalis ist der Lasereinsatz den Handinstrumenten gegenüber allerdings überlegen; letzteres gilt jedoch nicht für Prevotella intermedia. Man hat bei diesem Versuch allerdings die behandelten Wurzeloberflächen nicht auf Strukturschäden hin untersucht. Zusammengenommen waren an beiden Studien insgesamt 18 Patienten beteiligt; die vorhandenen Daten reichen folglich nicht aus, um darauf eine allgemeine Behandlungsempfehlung aufzubauen. Ein ganzer Komplex von Forschungsliteratur, der auf Kurzzeit klinischer Erfahrung, mit wenigen Fällen und nicht kontrollierten Fallstudien, basiert, befürwortet den Einsatz von Lasern bei Verfahren wie gingivaler Kürettage, Gingivoplastik, Gingivektomie, Entfernung des gesamten veränderten Gewebes zur bioptischen Untersuchung und Probeexzision, Frenulektomie usw.. Dennoch gibt es – trotz der Tatsache, daß die amerikanische FDA (Food und Drug Administration) kürzlich den Nd:YAG-Laser für die gingiviale Kürettage genehmigte – noch keine von unabhängigen Wissenschaftlern gegengelesenen sowie mit Zufallsmethoden kontrollierten Veröffentlichungen über Versuche oder Langzeitstudien, die den Einsatz von Lasern und die Benutzung des traditionellen Instrumentariums für die Behandlung von Wurzeloberflächen beziehungsweise Wurzelglättung miteinander vergleichen.

Man kann also sagen, für den Laserreinsatz in der nichtchirugischen Parodontaltherapie sprechen keine harten Fakten, sondern lediglich sich selbst bestätigende, vereinzelte Berichte. Bilder und Text nach: Dr. Charles M. Cobb, University of Missouri, Kansas City

Unser Fazit zum Lasereinsatz in der Parodontaltherapie:
- Wir halten das Risiko einer irreparablen Schädigung des Wurzelzementes für hoch (siehe Bilder)  
- Wir glauben das der mögliche Nutzen in keiner Relation zu den Risiken und Kosten steht.