Ihr Problem:
Ihnen fehlt schon sehr viel Knochen auf Grund von fehlgeschlagenen chirurgischen Eingriffen, Parodontalerkrankung, Vereiterungen, Fisteln, Abszessen. Ihr Zahn ist nicht mehr zu retten.
Die Lösung:
Falls die Vitalität und das Regenerationspotential des umgebenden, noch vorhandenen Knochens gut sind, können wir gleich bei der Extraktion Vorkehrungen treffen um recht große Knochenmengen zu regenerieren. Manchmal können wir sogar sofort Implantieren.
Ein Fall aus unserer Praxis:
Dieser Zahn hat viele „Rettungsversuche“ hinter sich: Er wurde wurzelbehandelt, die Wurzelspitzen wurden reseziert. Genützt hat es dem Patienten nicht, es hat viel Geld gekostet, es hat weh getan. Der Knochen ist verloren gegangen. Der Zahn war doch nicht zu retten.Der ansonsten gesunde Patient kam mit einer Fistel zu uns über die sich schlecht riechender Eiter in seinen Mund entlud.
Der Zahn ist entfernt, der Knochen von Geweberesten gereinigt und perforiert. Ein Implantat wurde sofort in den 4 mm Restknochen oberhalb des Unterkiefernervs befestigt. (Straumann 12mm WB RN) Das Implantat wurde mit einem „Zelt“ aus Titannetz und Membranmaterial bedeckt. In das „Zelt“ wurde Knochenregenerationsmaterial (BioOss, Fa. Geistlich) gefüllt. Die Wunde so gut es ging verschlossen. Nach einigen Wochen hat sich die Membran aufgelöst, das Titannetz liegt teilweise frei. Die Wundheilung wird dadurch nicht beeinträchtigt. Voraussetzung: optimale Mundhygiene und tägliches spülen mit Chlorhexidinlösung. 5 Monate später wurde das Titannetz entfernt. Unter dem Netz hat sich eine Schicht Granulationsgewebe gebildet, ein Vorläufer der Schleimhaut. Bereits eine Woche später ist die Schleimhaut keratinisiert und fast komplett ausgebildet. Man sieht nur minimale Narben.
Röntgenkontrollaufnahme nach Entfernung des Titannetzes:Beachten Sie die hervorragende Knochenregeneration auf der gesamten Höhe des Implantates.Nach weiteren 2 Monaten wurde das Implantat mit einer zementierten Metallkeramikkrone versorgt.
Die Risiken:
Solche Behandlungen wie die oben vorgestellte sind naturgemäß mit höherem Risiko behaftet. Sofortimplantation mit sofortigen großen Knochenregenerationsmaßnahmen in einem erkrankten Gebiet (Sie erinnern sich, der Patient kam mit einer chronischen Vereiterung zu uns in die Praxis!) sind sicherlich keine Routinebehandlung und müssen vorher gut überlegt werden! Bei einem gesunden und vitalen Patienten, mit viel Erfahrung und Verständnis für die Knochenbiologie und großen handwerklichen Fähigkeiten des Op-Teams, besten Materialien und etwas Mut zum Risiko seitens des Patienten und des Operateurs sind solche Behandlungen in ausgewählten Fällen durchaus mit gutem Erfolg durchzuführen!